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Warum städtische Straßenleuchten eine entscheidende Rolle beim 5G-Ausbau spielen sollten

Ralf Gerbershagen

Eine unauffällig modifizierte Straßenlaterne in Frankfurt am Main löst gleich mehrere Probleme: Sie erhellt abends und nachts ihre Umgebung, sorgt für schnellen 5G-Mobilfunk und ist für die Stadt wirtschaftlich interessant. Ein innovatives Konzept der 5G-Synergiewerke bringt Kommunen, Stadtwerke und Mobilfunkanbieter an einen Tisch und schafft es, dass alle profitieren.

 

Wie lässt sich der Ausbau des 5G-Mobilfunks beschleunigen? Für die Telekommunikationsanbieter ist er kostenintensiv und aufwendig, denn geeignete Dachstandorte für die 5G-Sendestationen sind vor allem in den Innenstädten immer schwerer zu finden. Oft dauert es bis zu zwei Jahren, bis die entsprechende Technik installiert werden kann.

 

Doch der schnelle 5G-Mobilfunk wird kommen – auch zum Vorteil der Städte. Industrie und Wirtschaft benötigen mittelfristig eine leistungsstarke Infrastruktur und auch für die Bürger werden Städte durch eine gut ausgebaute Kommunikationsinfrastruktur attraktiver. Die Kommunen selbst sind allerdings bisher kaum in den Ausbau der 5G-Infrastruktur involviert: Die Standortauswahl läuft über Akquisefirmen, die Mieteinnahmen gehen größtenteils an private Standort-Vermieter oder Wohnungsbaugesellschaften.

 

Wie Kommunen vom 5G-Ausbau profitieren können

Mit einem innovativen Geschäftsmodell der 5G-Synergiewerk gelingt es, den 5G-Mobilfunk-Ausbau voranzubringen und zugleich die Mitbestimmung der Kommunen zu fördern sowie diese an den Einnahmen zu beteiligen: Die Stadt stellt ihre kommunale Infrastruktur, wie etwa Straßenlaternen, für den Ausbau zum 5G-Standort zur Verfügung.

Das 5G Synergiewerk baut die bestehenden Straßenlampen in Mobilfunkstationen um, wobei der bisherige Mast durch ein neues Mastsystem ersetzt wird, in den die Technik eingebaut wird. Über die Mietentgelte wird der Umbau finanziert und die Stadt erhält anteilige Einnahmen.

 

Genau dieses Konzept wird derzeit in Frankfurt am Main umgesetzt.

Die projektleitende 5G-Synergiewerk entstand aus einem Zusammenschluss von sechs Stadtwerken. Die Verantwortlichen wissen also sehr genau, worauf es bei der Stadtentwicklung und beim Betrieb von kommunaler Infrastruktur ankommt. Gemeinsam mit dem Frankfurter Stadtwerk Mainova und dem Mobilfunkanbieter Telefónica wurde innerhalb weniger Monate die erste Frankfurter Straßenlaterne zum 5G-Standort.

 

Erfolgreicher Pilot, Roll-out geplant

Mit dem Ergebnis des Pilotprojektes sind alle Beteiligten sehr zufrieden. Die 5G-Straßenlampe liefert eine ausgezeichnete Leistung und Reichweite bei geringem Platzbedarf sowie einer kosteneffektiven und schnellen Implementierung. Der Stadt Frankfurt entstehen keine Kosten für die Umrüstung der Laterne, denn diese übernehmen 5G-Synergiewerk und der Mobilfunkanbieter. Der Ausbau der Mobilfunknetze über weitere Strassenlampen ist nun in Planung. Das Projekt zeigt, dass sich kommunale Infrastruktur sinnvoll und wirtschaftlich für die Stadtentwicklung nutzen lässt – auch über den 5G-Ausbau hinaus in Richtung Smart City.



 
 
 

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